Montag, 15. Juli 2013

Udo Landbauer am rechten Rand


Udo Landbauer ist nicht nur Verkehrsstadtrat in Wiener Neustadt, sondern auch Bundesobmann des Rings freiheitlicher Jugend, der FPÖ-Jugendorganisation. Und als solcher traf er sich mit drei anderen recht interessanten Vorsitzenden anderer Jugendorganisationen - jenen des Vlaams Belang, der Schwedendemokraten sowie des Front National.


Wie sind diese drei Parteien einzuschätzen?

Vlaams Belang:
Vlaams Belang (Flämische Interessen) ist eine rechtspopulistische und separatistische Regionalpartei in Belgien, die oft auch als rechtsextrem eingestuft wird. Neben dem flämischen Separatismus vertritt sie wertkonservative und wirtschaftsliberale, aber auch rassistische Ansichten. (Wikipedia)
Die FPÖ unterhält einige Kontakte zum Vlaams Belang, Philipp Dewinter war unter anderen Gast auf dem Treffen der rechtsextremen in Europa schlechthin, dem WKR-Ball. Des weiteren auf der Tagesordnung: Buchpräsentationen sowie Hetze gegen Muslime und Moscheen.

Schwedendemokraten:
Die Wurzeln der Partei liegen in der rassistischen und rechtsextremistischen Bewegung Bevara Sverige Svenskt (dt. etwa: „Schweden soll schwedisch bleiben“), die sich 1986 mit der Framstegspartiet (dt. „Fortschrittspartei“) zur Sverigepartiet (dt. „Schwedenpartei“) zusammenschloss. (Wikipedia)
Auch zu den Schwedendemokraten bestehen einige persönliche Kontakte von seiten der FPÖ. Kent Ekeroth war ebenfalls zu Gast beim WKR-Ball, wo auch LePen (zu ihm später mehr) auftauchte.

Front National:
Der Front National (FN, deutsch Nationale Front) ist eine 1972 gegründete nationalistische französische Partei. Sie wird von den meisten Beobachtern als rechtsextrem charakterisiert, weist in den letzten Jahren auch viele Merkmale des Rechtspopulismus auf. (Wikipedia)
Der Gründer der Front National, Jean-Marie LePen, wurde mehrmals wegen seiner Aussagen zum Holocaust verurteilt, andere Mitglieder wie Bruno Gollnisch oer Carl Lang können mit diesen Aussagen durchaus mithalten.

Ein einmaliger Ausrutscher nach rechts? Keinesfalls!

Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes ordnet den RFJ der rechtsextremen Szene zu. Immer wieder gab es personelle Überschneidungen zu verbotenen rechtsextremen Organisationen sowie einschlägig bekannte Mitglieder in den Reihen des RFJ: So ist zB Stefan Juritz, RFJ Bezirksobmann von Deutschlandsberg gern gesehener Gast auf Festen des Bundes freier Jugend, wo auch ein gewisser Gottfried Küssel zu gegen ist. Auch zwischen dem RFJ Linz-Land und dem BFJ scheint ein reger Mitgliederaustausch zu herrschen.

Diese und viele weitere rechtsextreme Tatsachen dokumentiert unter anderem das Blog RFJwatch.

Auch Landbauers Vorgänger waren sich nicht zu gut, haarscharf am Verbotsgesetz vorbeizuschrammen:

Johann Gudenus, Sohn des wegen Wiederbetätigung verurteilten ehemaligen Bundesrates John Gudenus, forderte ein "Stopp der Umvolkung" - Umvokung ist einer jener NS-Begriffe, die einfach nicht und nicht verschwinden möchten.

Landbauer selbst ist ebenfalls kein kind von Traurigkeit, so würde er gerne das Verbotsgesetz "überdenken" (=abschaffen), wie er in einem Radio-Interview sagte. Das dürfte seine Kameraden der Burschenschaft Germania, der Landbauer angehört, sehr stolz gemacht haben - sogar die deutsche Zeitung "Die Zeit" sieht in Landbauers Nationalratskanditur ein Signal an rechte Kameraden.

Insofern ist dieses Treffen wohl ein gutes Sittenbild von Landbauers geistiger Gesinnung.